Schallaburg: Liebeserklärung an der Hände Werk

Blaudruck Koo - Foto: Robert Kalb

Von 16. März bis 3. November 2019 öffnet sich die Schallaburg (Niederösterreich) als kulturhistorische Schatztruhe, gefüllt mit handwerklichen Kostbarkeiten. Die Ausstellung „Der Hände Werk“ zeigt, dass eine moderne Welt ohne altes – und neues! – Handwerk einfach undenkbar wäre.

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Die goldene Miniaturgeige im Maßstab 1:6 von Goldschmiedemeister Wilhelm Hadler ist ein tatsächlich spielbares Meisterstück. Foto: kulturundwein.com

Für Kurt Farasin, den Künstlerischen Leiter der Schallaburg, ist „Der Hände Werk“ nicht weniger als „eine Liebeserklärung an die unglaublichen Fähigkeiten unserer Hände.“ Und so geht es in der Ausstellung, die am 14. März von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner feierlich eröffnet wird und ab 16. März für die Öffentlichkeit geöffnet ist, auch um die Bedeutung der Hand für unsere Kultur: „Wir zeigen, wie viel Geschicklichkeit, Wissen und Erfahrung in den Werkzeugen, den Produkten, den Arbeitsabläufen und der Organisation stecken.“

Wozu unsere Hände fähig sind, zeigen außergewöhnliche Meisterstücke wie die berühmten Sisi-Sterne vom früheren k.u.k. Hoflieferanten A. E. Köchert: Ursprünglich von Kaiser Franz Joseph I. für seine Ehefrau, Kaiserin Elisabeth, zum ersten Hochzeitstag in Auftrag gegeben, werden diese Kronjuwelen noch heute hergestellt und erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit.

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Die berühmten Siri-Sterne: Ohrstecker aus Brillanten von der Wiener Goldschmiede Köchert.

Den Bogen zur Gegenwart schlägt auch der burgenländische Blaudrucker Joseph Koó. Galt Blaudruckstoff früher als „Arme-Leute-Ware“, so sind diese in aufwändiger Handarbeit hergestellten Produkte längst zum Luxusartikel geworden und haben 2018 sogar Aufnahme auf die UNESCO-Liste des „Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ gefunden.

„Der Hände Werk“ ist eine Ausstellung, die uns einen neuen und spannenden Blick auf unsere Hände und von ihnen geschaffene einzigartige Objekte erlaubt. Sie zeigt kostbare Meisterwerke ebenso wie Gegenstände des täglichen Gebrauchs und präsentiert nahezu vergessene Erinnerungen an das handwerkliche Leben. Jeder Raum erzählt eine andere Geschichte, die Reise führt vom Mittelalter bis in die Gegenwart und lädt uns ein, die Zukunft mitzugestalten.

Nicht zuletzt deshalb gibt es im Rahmen der Ausstellung auch die Veranstaltungsreihe „Handwerkstatt Schallaburg“, in der an jedem 1. Wochenende eines Monats unterschiedliche Handwerkerinnen und Handwerker zum Mitarbeiten einladen, wie Kurt Farasin erklärt: „Selber Hand anlegen lautet die Devise in unserer Ausstellung der Sinne. Unser Publikum soll mit dem Gedanken rausgehen, dass Handwerk eine Zukunft hat.“

Die Ausstellung „Der Hände Werk“ wurde von Brigitte Felderer und Katrin Ecker kuratiert und ist von 16. März bis 3. November 2019 wochentags von 9.00 bis 17.00 und an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 9.00 bis 18.00 geöffnet. Hinweise zu den regelmäßigen Führungen und weitere Informationen finden Sie auf www.schallaburg.at. Die Schallaburg ist während der Ausstellungssaison bequem vom Bahnhof Melk mit der Wachaulinie 6 erreichbar.